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Schnarchgeräusche entstehen, weil im Schlaf die Zungen- und Rachenmuskulatur erschlaffen und deshalb im Luftstrom der Atmung vibrieren. Wenn die Spannung dieser Muskeln – vor allem die der Zunge – sehr stark nachlässt, kann dies bis zum Verschluss der Atemwege führen: Die Atmung setzt aus. Passiert das mehr als fünfmal pro Stunde, spricht man von einer Obstruktiven Schlafapnoe.
 

Folgen


Gefährlich daran ist weniger der kurzzeitige Sauerstoffmangel im Gehirn, sondern die ständige Unterbrechung des Schlafes. Der Körper kann sich nicht erholen, die Organe können sich nicht regenerieren und das Gehirn hat Probleme bei der Verarbeitung der am Tag aufgenommenen Informationen. Die Folge sind nicht nur Tagesmüdigkeit, Konzentrationsschwäche, Gereiztheit und sinkende Leistungsfähigkeit, auch die Organe – allen voran Herz und Blutgefäße – werden anfälliger für Erkrankungen. Außerdem steigt das Risiko, eine Depression zu entwickeln.
 

Erkennung


Tückisch an der Erkrankung ist, dass man sich am Morgen meist gar nicht an die Aufwachmomente erinnert. Auch der Kopfschmerz nach dem Aufstehen trifft nicht jeden. Oft bleiben Tagesmüdigkeit & Co. die einzigen Symptome. Auch Bluthochdruck, der sich mit Medikamenten nicht in den Griff kriegen lässt, kann eine Ursache sein. Meist ist es tatsächlich der Partner, dem Atemaussetzer und Aufwachmomente auffallen. Eine sichere Diagnose kann im Schlaflabor gestellt werden.
 

Behandlung


Der Goldstandard in der Behandlung der Obstruktiven Schlafapnoe ist die Überdrucktherapie mit einer Atemmaske (CPAP-Therapie). Mit ihr werden Zungenmuskulatur, Zäpfchen, Rachenmandel & Co. am „Absacken“ gehindert.
 

Zungenschrittmacher


Die CPAP-Maske ist allerdings nicht für jeden geeignet. Zu den alternativen Möglichkeiten gehört auch die vergleichsweise junge Therapie mit einem sogenannten Zungenschrittmacher. Dieser stimuliert im Atemrhythmus den Hypoglossus-Nerv an der Zunge durch winzige Stromstöße. Dadurch wird die Zunge nach vorne geschoben, die Atemwege bleiben frei und Atemaussetzer werden verhindert.

Das System besteht aus drei Elementen, die in einem kleinen Eingriff (minimalinvasiv) unter Vollnarkose implantiert werden: dem Impulsgenerator, der in einer Hauttasche unterhalb des Schlüsselbeins platziert wird, einer Elektrode, die zum Zungengrund führt, und einem Sensor zwischen den Rippen, der die Atemfrequenz misst. Nach der Implantation müssen die Wunden abheilen und das System individuell eingestellt werden. Aktiviert wird das System von dem Betroffenen vor dem Schlafengehen über eine Fernbedienung.

Ein Zungenschrittmacher kommt für Patienten infrage, bei denen die anderen Behandlungsmethoden nicht geeignet sind, die nicht zu stark übergewichtig sind und die keine schwere neurologische Erkrankung (z. B. Multiple Sklerose, Parkinson oder Epilepsie) haben. Auch bei einem Krebsleiden kann der Zungenschrittmacher ungeeignet sein.

Im Artikel von RBB Praxis finden Sie weitere Informationen – unter anderem Risikofaktoren, zu Schlafapnoe bei Kindern, zur zentralen Schlafapnoe und zu den Schweregraden der Erkrankung.